Im Sektor Manufacturing & Retail bestehen kurzfristig Trends, welche einen grossen Veränderungsfaktor aufzeigen: Internet und mobile Funktionen verändern das gesamte Geschäftsfeld massgebend und umfassend. Traditionelle Produktionsfirmen und der Handel sehen sich mit veränderten Produktions- und Herstellungsmethoden sowie mit einem neuen und innovativen Kaufverhalten der Kunden konfrontiert. Marktstudien haben aufgezeigt, dass Spontankäufe zunehmen. Physisch vorhandene Einkaufsläden passen sich immer mehr dem Lifestyle der Kunden an und mutieren zu „Erlebniswelten“. Die Einflussnahme der Kunden mittels sozialer Mediennetze sowie der Gebrauch mobiler Applikationen wirken sich zusätzlich auf diesen Sektor aus.
Trotz einer anhaltenden Globalisierung sehen sich die Unternehmen mit kurzfristigen Herausforderungen für 2012 und 2013 konfrontiert, da mit steigenden Rohmaterialkosten, einem stagnierenden Lohnniveau sowie mit einer steigenden Inflation in Europa und der Schweiz zu rechnen ist. Zudem haben die Turbulenzen der globalen Finanzmärkte bis heute für Unsicherheiten gesorgt und mitunter die exportorientierten Firmen in Bedrängnis gebracht. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die mobilen Technologien und sozialen Medien in den Unternehmen noch mehr an Bedeutung gewinnen, da die Kundenanforderungen noch rascher und effizienter befriedigt werden wollen. Für das laufende Jahrzehnt ist davon auszugehen, dass das Wachstum der mobilen Technologien und die Innovationsbestrebungen im Umfeld des Customer Experience neue Möglichkeiten kreieren und zugleich signifikante Zeichen setzen werden.
Die vermehrte Befähigung von Kunden und Konsumenten wird die Zukunft sein, auf die sich die Hersteller und Händler einstellen müssen. Die Käuferschaft wird vermehrt Nutzerin einer Multi-Channel-Strategie sein und von den Anbietern erwarten, dass die angebotenen Güter und Dienstleistungen jederzeit und an jedem Ort erhältlich sind, sei dies im Internet oder im physisch vorhandenen Laden. Der Aspekt der Multi-Channel-Strategie umfasst gleichermassen die klassischen Verkaufsorganisationen und Läden, das E-Commerce, den diesbezüglichen Gebrauch mobiler Technologien, Facebook oder andere soziale Medien sowie den Einsatz multimedialer Technologien (z.B. das Streaming von Videos). Andererseits müssen die durch die Bündelung von internen Prozessen entstandenen Überkapazitäten abgebaut werden. Das Kundenverhalten der Zukunft ist derart, dass sich einerseits das Preisbewusstsein gegenüber Basisprodukten verstärkt und man andererseits bereit ist, mehr Geld für Luxusgüter auszugeben. In der Folge ist die ganze Supply Chain zu überdenken und den Gegebenheiten in flexibler Form anzupassen, damit auf Kundenbedürfnisse rascher eingegangen werden kann und zugleich Initiativen aus dem Umfeld der sozialen Medien aufgefangen und getragen werden können. Dies bedeutet beispielsweise, dass bestimmte Promotionen über Facebook oder Twitter initiiert werden können, mit der Bedingung, dass die angepriesenen Produkte und Dienstleistungen über die Online-Einkaufkanäle sowie in den Läden dann auch erhältlich sind. Diese Faktoren bewirken gegenüber den Herstellern und Händlern, dass die Informationen zum Inventar an Produkten oder zu Produktionsfaktoren inskünftig in Echtzeit abrufbar sein müssen.