Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich die Beziehung zwischen den staatlichen Organisationen und den Bürgern kontinuierlich und stark verbessert, zumal ein Bürger heute zunehmend als Kunde und nicht mehr lediglich als Steuerzahler wahrgenommen wird. Diese Entwicklung widerspiegelt sich im raschen Wachstum der staatsnah genutzten Technologien (E-Government) und den damit verbundenen Ausgaben. Kurz- und mittelfristig werden immer wie mehr Kantone und Gemeinden ihre Dienstleistungen anpassen und sich in Richtung Online-Services, wo immer möglich, bewegen.
Der „Internet-Schalter” bringt sowohl für die öffentliche Hand wie auch für die Bürger, welche bestimmte Geschäfte nun unabhängig von den vorgegebenen Schalteröffnungszeiten vornehmen können, echte Vorteile. Viele Kantone und Gemeinden haben festgestellt, dass die Einführung von Online-Services zu einer Effizienzsteigerung in Bezug auf die Prozesse und den verwendeten Systemen geführt hat. Immer mehr staatliche Stellen nehmen grosse Veränderungen in Bezug auf die Führung und Bewirtschaftung ihrer IT-Systeme vor und manche lagern diesen Teil sogar aus.
Von der Entwicklung des E-Governments profitieren auch die Gemeinden. Zwei Tendenzen, die sich mittelfristig abzeichnen, sind die Schweiz-weite Einführung einheitlicher Verträge auf allen Stufen (Bund, Kanton, Gemeinde), um Kosten zu senken, sowie die Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen durch eine gezielte organisatorische oder geografische Zusammenlegung. Diese Stossrichtungen beinhalten zudem das Bewusstsein des Staates in Bezug auf Sicherheits- und Konsolidierungsaspekte, zumal die Sicherheit immer dann zu grösseren Problemen führt, wenn Systeme nicht korrekt implementiert wurden. Die Sicherheit nimmt ihren Platz bei staatlichen Stellen gegenwärtig noch vor dem Cloud Computing oder dem mobilen Business ein; diese Entwicklung dürfte noch längere Zeit anhalten.
Mobilität ist der neue „normale” Lebensstil und beeinflusst zunehmend die meisten Geschäftsfelder. Der Aspekt der Mobilität stellt zunehmend signifikante Herausforderungen an die Anpassung der IT Systeme, zumal die Bürger und Staatsangestellten gleichermassen von mobilen Applikationen aus auf Daten und Dienstleistungen der öffentlichen Hand zurückgreifen. Wo legt der Staat in Zukunft seine Prioritäten in Bezug auf bürgernahe mobile Dienstleistungen und sogenannte „Apps“? Der Schwerpunkt wird klar auf den Applet-basierten Dienstleistungen zu liegen komme. Nicht zuletzt ist dieser Trend denn auch im Kontext einer passenden Multi-Channel-Strategie zu verstehen, d.h. eine Lösung muss die „richtige Grösse“ haben, dies in Abhängigkeit zu den Fähigkeiten, verfügbaren Technologien und vorhandenen Budgets einer wirtschaftlichen Organisation.
Für die öffentliche Hand stellen diese Trends kurz- und mittelfristig eine Herausforderung dar, zumal dieses Geschäftsfeld unter Budgetkürzungen und einer rigorosen Kostenkontrolle leidet und der Staat zugleich effiziente und effektive Dienstleistungen gegenüber den Bürgern erbringen muss.